Seit Anbeginn der Zeit haben heilige Tänze, Lieder und Geschichten die Menschen zusammengebracht – zu Jahreszeitenfesten, Festen im Alltag und in bestimmten Lebensabschnitten, zu täglicher Erbauung und Meditation.

Die Tänze des Universellen Friedens sind Teil dieser zeitlosen Tradition des Heiligen Tanzes. Sie sind ein freudiger, mulitkultureller Weg, um in uns und anderen das Herz zu berühren.
Bei den Tänzen verwenden wir heilige Worte – auch Mantren genannt – Gesänge, Musik und Bewegungen aus den vielen Traditionen dieser Erde und wirken dadurch für den Frieden und die Integration Einzelner und Gruppen. Bei den Tänzen suchen wir vergeblich nach Darstellern und Publikum: Wir alle formen den Kreis gemeinsam !

Tanzkreis

Die Tänze des Universellen Friedens wurden in dieser Form von Samuel L. Lewis (1896-1971) entwickelt, einem Sufi-Lehrer und Rinzai Zen Meister, der auch intensiv die mystischen Traditionen des Hinduismus, Judentums und Christentums studiert hatte. Bei der Entstehung der Tänze war Lewis stark beeinflusst durch den Kontakt und die Schülerschaft zu seinen geistigen Lehrern: Hazrat Inayat Khan, der als erster die Botschaft des universellen Sufismus in den Westen brachte (1910) und Ruth St. Denis, eine Pionierin des modernen Ausdruckstanzes in Amerika und Europa (1879-1968). Lewis studierte auch mit dem Zenmeister Nyogen Senzaki und den Bhakti Yogis Swami Papa Ram Das und Mutter Krishnabai.
Aus diesem reichen Erfahrungsschatz visionierte und kreierte Lewis im Alter von siebzig Jahren die unverwechselbaren Tänze des Universellen Friedens als einen dynamischen Weg ‚Frieden durch die Künste‘ zu fördern. Aus seiner Original – Sammlung von rund 50 Tänzen sind inzwischen mehr als 500 geworden. Durch sie tauchen wir ein in die innere Weisheit von Hinduismus, Buddhismus, Juden- und Christentum, Sufismus, Zoroastertum sowie in die Traditionen der Kelten, der Ureinwohner Amerikas und Afrikas und in die Zeit der ‚Großen Mutter‘, wie sie im Nahen Osten angerufen wurde.

„Lass den Verstand gehen und das Herz kommen.
Das führt uns wieder zurück auf die Notwendigkeit, den Frieden in uns selbst zu kultivieren, wie auch immer wir das anstellen.
Nach Ansicht der Sufis und vielleicht aller Mystiker muss man den Frieden im Inneren finden und mittels der so gewonnenen Kraft die eigene Atmosphäre ausstrahlen. So gibt es eine Erklärung von Allahu Akbar, nämlich dass im Frieden Kraft liegt.

(nach Samuel L. Lewis, Auszüge aus ‘Leben und Werk’)

Spirituelle Praxis konfrontiert uns mit Leben und Wahrheit, vor allem mit unseren Konzepten und Glaubenshaltungen. Sie öffnet uns für unsere wahre Natur, die über die Form hinaus geht, authentisch und ungeschützt ist, durchdrungen von der Weite und Liebe, die alles miteinander verbindet.
Die Tänze des Universellen Friedens und Gehkonzentrationen sind spirituelle Praxis in Bewegung. Sie schöpfen aus heiligen Worten, Schriften und Poesie der vielen spirituellen Traditionen der Erde und verschmelzen Chanten, Live Musik und harmonische Bewegungen zu einer lebendigen Erfahrung von Einheit, Frieden und Integration. Dieser Duft unserer wahren Natur – wie Universeller Frieden – öffnet uns für die Möglichkeit einer tiefen inneren spirituellen Revolution.

TanzkreisDie Tänze ziehen ihre Kreise in allen Bevölkerungsschichten und Altersgrupen. Sie sind nicht nur zuhause in Meditationsgruppen und -zentren, sondern werden auch getanzt von Kindern in Kindergärten und Schulen, auf Familien- und Straßenfesten. Wir finden sie in der Frauen-, Friedens- und Ökologiearbeit, in der Therapie, als Fortbildungsmaßnahme für Pädagogen und Sozialarbeit, als liturgischen Bestandteil ökumenischer Gottedienste u. v. m. Sie haben sich in ihrer praktischen Anwendung stets weiterentwickelt und sind Antwort auf tief empfundene Bedürfnisse der Menschen nach geistiger Nahrung, Kreativität und der Anerkennung des Weisheitsschatzes unserer Erde. Sie leben fort – entsprechend der Vision von Samuel Lewis – als ein Weg, der uns mit Lebenskraft erfüllt und einem daraus sich entwickelnden Frieden. Dieser Frieden wird zur Wirklichkeit für alle, die mit den Tänzen in Berührung kommen.

Im Laufe der letzten dreißig Jahre haben sich die Tänze über den ganzen Globus verbreitet und mehr als eine halbe Million Menschen berührt: in Nord- und Südamerika, Ost- und West-Europa, in Japan, Indien, Pakistan, Australien und Neuseeland.